Pandemie Simulation
Im Oktober 2019 gab es eine Simulation namens „Event201“ eines Ausbruchs einer Pandemie [Bloomberg]. Sie ging von der Mutation eines Corona-Virus und Übergang von einer Tierart auf den vom Mensch aus, der sich von Südamerika aus ausbreiten würde. Teilnehmer an dieser Simulation waren u.A. die Gates Stiftung, Weltbank, Johnson&Johnson (Pharma- und Medizingeräte), Lufthansa, Edelman (PR-Agentur), NBC und die CDC (US-Gesundheitsbehörde) [Nachdenkseiten].
In Segment 4 wurde diskutiert, dass man mit Fake News zu kämpfen haben würde, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie behindern könnten.
Die Schlussfolgerung daraus war, dass man die Bevölkerung mit Fakten und konsistenten Informationen überfluten müsse und dass die sozialen Medien in einer Verantwortung nicht mehr als soziales Austauschmedium sondern als Nachrichtenportal alle falschen Meldungen löschen solle.
Wenn man so etwas tut bedeutet das aber immer, dass eine zentrale Stelle definiert was Wahrheit ist und was nicht. So entsteht eine Meinungsdiktatur, die den demokratischen Grundsätzen widerspricht und einen Meinungsbildungsprozess unterdrückt.
Zensur
Diese Maßnahmen sind z.B. auf Youtube zu sehen. Unter jedem Video zum Thema Corona wird ein Link zu offiziellen Seiten, in Deutschland zu Infektionsschutz.de angezeigt, soweit ok. Kritisch beleuchtenden Videos, auch wenn faktenbasierend und von Experten wie Virologen, Epidemiologen oder Statistikern werden teilweise ohne Notiz gelöscht.
Es ist ja verständlich, dass man, nachdem die Vireninfektion zunächst als harmlos eingestuft wurde und dann weitreichendere Maßnahmen angemessen erschienen, unbedingt die Zustimmung der Bevölkerung zu Schutzmaßnahmen sicherstellen wollte. Die Unterdrückung sachlicher und fundierter Diskussionen zum Thema aber schaffen nicht Vertrauen sondern zerstören es. Auch kann diese Schutzhaltung dazu führen, wichtige Erkenntnisse zu unterdrücken und Mensch und Wirtschaft unnötig großen Schaden zuzufügen. Ich möchte daher dafür plädieren, kritische Stimmen besser in die öffentliche Wahrnehmung und Diskussion zu integrieren.
Bill Gates‘ Vison
Bill und Melinda Gates haben sich überlegt, womit sie mit Geld am Meisten Gutes bewirken könnten. Sie kamen zu dem Schluss, dass Infektionen zu bekämpfen das eine wichtige Ziel sei, da so viele Menschen weltweit an ihnen sterben. Und sie kamen zu dem Schluss, dass Impfungen das Mittel seien, mit dem man mit vergleichsweise wenig Geld die große Rettung der Menschheit erreichen könnte [Gary Keller, 2018, „The One Thing“]. Am 16.3.2020 ist er schließlich aus dem Microsoft Vorstand zurückgetreten, um sich nur noch seiner Vision von Infektionsbekämpfung zu widmen.
In dem Video erklärt er, dass man 7 Milliarden Menschen bzw. „alle Menschen auf der Erde“ impfen wolle und dass das Risiken beinhalte, er möchte aber trotzdem ein beschleunigtes Verfahren, in dem man nach 18 Monaten einen sicher nicht ausgereiften und ausgetesteten Impfstoff zur Anwendung bringt. Irritierend ist, wie gut gelaunt er zu diesen Themen spricht.
Um einen Impfstoff zu entwicklen, seine Unbedenklichkeit zu untersuchen und ihn zuzulassen benötigt man normalerweise 5 Jahre. Selbst dabei sind schon fatale Fehler passiert. Die Kenyanische Bischofskonferenz wirft beispielsweise Gates vor, mit einer Impfkampagne an 2,3 Millionen Frauen ein zwangsweise Geburtenkontrolle durchgeführt zu haben [Washington Post]. Mit einem verkürztes Verfahren alle Menschen der Erde impfen zu wollen heißt auch, Gesundheit und Tod von Millionen von Menschen zu riskieren.
Eine Vision des Weltwirtschaftsforums ist das „Known Travler“ Programm. In ein Land enreisen darf nach dieser Vision nur noch, wer freizügig alles von seinem Leben offenbart, seine Lebensgeschichte, seine Social Accounts usw. [mehr Infos z.B. hier]. Mit der Corona-Krise kommt nun ein Argument, so etwas umzusetzen. Mehr noch. Bill Gates sagt in diesem Interview mit Chris Anderson, dass jeder einen „digitalen Immunitätsbeleg“ haben muss, um die Öffnung der globalen Grenzen wieder zu ermöglichen. Was er damit meint sind laut seinen Äußerungen während einer Reddit „Ask Me Anything“ Session „Quantum-Dot-Tattoos“ namens „ID2020“, an dem MIT und Rice University arbeiten.
Bei den Quantenpunkt-Tattoos werden zuckerbasierte, selbstauflösende Mikronadeln verwendet, die einen Impfstoff und fluoreszierende „Quantenpunkte“ auf Kupferbasis enthalten, die in biokompatible Kapseln im Mikrometermaßstab eingebettet sind. Nachdem sich die Mikronadeln unter der Haut aufgelöst haben, hinterlassen sie die eingekapselten Quantenpunkte, deren Muster gelesen werden können, um den verabreichten Impfstoff zu identifizieren. Nach Gates Auffassung sollen also alle Menschen auch gleich „gechippt“ werden. [Biohack.info]
Spätestens an diesem Punkt wird klar, dass es keine gute Idee ist, Themen der Gesundheit einzelnen Personen anzuvertrauen, auch nicht wenn es sich um Menschen mit dem Selbstverständnis eines Philanthropen handelt. Die WHO, CDC oder das RKI von solchen privaten Geldern abhängig zu machen hat zur Folge, dass aus einem Anliegen leicht eine Obsession wird, die sich bis in die Grundrechte der Menschen einmischt und ihnen zwangsweise Fremdstoffe in den Körper implantieren will. Das hier geht definitiv zu weit. Ebenso das Folgende:
Apple und Google wollen laut Bloomberg ein Tracking von Kontakten mit anderen Personen über Blootooth in Android und iOS integrieren. Die Daten können dann per API von installierten Apps verwendet werden. Eine Corona Tracking App gibt es ja bereits und in Österreich denkt man laut darüber nach, diese verpflichtend auf jedem Mobiltelefon zu installieren. Dieser Schritt in eine totale staatliche Überwachung ist extrem erschreckend, denn wir alle wissen, dass Datenschutz verletzlich ist und immer wieder durch Hacker und auch staatliche Institutionen hintergangen wird.
Pandemische Zahlen – seriös?
Seit mehreren Wochen bekommen wir tägliche Schreckenszahlen mitgeteilt, die suggerieren dass es ein exponentielles Wachstum an Infizierten und Todesfällen gäbe. Die ständig verbreiteten Zahlen selbst geben das aber nicht her, es braucht da eine erheblich differenziertere Betrachtung.
An einem Beispiel lässt sich am Einfachsten erklären, warum die Zahlen für die gängige Interpretation keine statistische Relevanz haben.
Einfaches Beispiel von scheinbarem exponentiellem Wachstum
Nehmen wir an, es gäbe eine neue Partei, z.B. die Rechtsliberalen. Es ist 4 Monate vor Bundestagswahlen. Dann machen wir eine Umfrage, fangen mit 100 an. 6 der Befragten sagen, sie denken darüber nach, die Rechtsliberalen zu wählen. In den Medien kommt die Meldung, dass es inzwischen 6 Rechtsliberale Wähler gäbe, also kein Problem. Dann fragen wir 500, nach 5 Tagen haben wir 1000 befragt. 60 von 1000 sagen, sie würden evtl. rechtsliberal wählen. Die Medien melden, die Zahl hat sich verzehnfacht. Ist noch wenig, aber ein alarmierender, möglicherweise exponentieller Anstieg.
Da man davon ausgeht, dass die Rechtsliberalen Wähler in Form einer sich ausbreitenden Filterblase wachsen, werden die Umfragen vor Allem im Netzwerk der bereits Befragten durchgeführt. Und deshalb bekommt man hohe Zahlen genau da, wo man Umfragen macht. Die Hochburgen sind genau da, wo man sie erwartet. Das wird als Beweis gesehen, dass es sich um eine infektiöse Meinungs-Verbreitung handelt.
Da wir mehr Umfragen machen wollen, setzen wir mehr Teams ein, die diese durchführen. Mit der höheren Umfragekapazität fragen wir 2000, 5000, 10000. 600 von 10000 sagen sie würden evtl. rechtsliberal wählen. Eine weitere Verzehnfachung innerhalb von 5 Tagen! Ein exponentielles Wachstum. Dass das unverändert 6% der Befragten sind, wird nicht erwähnt. Und auch nicht, dass die Befragten mehrere Parteien gleichzeitig ankreuzen konnten.
Da die Umfragekapazität immer noch zu gering ist, ändert man die Regeln und geht davon aus, dass jeder der in enger Verbindung mit den Rechtsliberalen steht und noch nicht befragt wurde auch rechtsliberal wählen würde (24.3.2020 RKI). Damit explodieren die Zahlen noch schneller als die Umfragen expandieren. Ein weiteres exponentielles Wachstum. Nach weiteren 5 Tagen werden so 6000 Rechtsliberale Wähler gemeldet. Da die Regeln geändert wurden, kann man aber gar nicht mehr sagen, wie viel Prozent das sind – der Bezug fehlt. Nur das exponentielle Wachstum wird nun als gesichert angenommen.
Parallel wird ermittelt, wie viele Wähler schon gewählt haben. 10% sagen, sie hätten schon gewählt. Also meldet man, 10% der Potentiellen hätten schon rechtsliberal gewählt, also wären bereits 600 Stimmzettel für Die Partei fix. Man hat aber nicht festgestellt, wen sie tatsächlich gewählt haben. Tatsächlich hatten nur 0,8% die rechtsliberale Partei angekreuzt, 99,2% hatten 2, 3 oder 4 angekreuzt.
Man rechnet trotzdem hoch: Wenn das bis zur Wahl so weitergeht, würden bei exponentiellem Wachstum 70% der Bundesbürger rechtsliberal wählen. Was für eine Katastrophe!
Sie sehen sofort: Man kann diese Zahlen nur im Zusammenhang mit den Umfragen bzw. Testungen bewerten und Fakt ist, dass in diesem Beispiel der Prozentsatz der positiven Umfragen/Tests pro durchgeführten Umfragen/Tests annähernd konstant blieb. usw.
Übertragen auf die Corona Krise
Transportieren wir das auf die Zahlen zu Corona: Die wirkliche Zahl der Infizierten kann in einer Darstellung wie im Dashboard der John Hopkins University (siehe argcis.com) nie gesehen werden, nur die Zahl der positiv Getesteten. In den USA explodieren förmlich die Infiziertenzahlen. Aber die statistische Analyse zeigt: durchgängig waren ca. 15% der Tests positiv [covidtracking Daten, hier für USA dargestellt].
Diese Zahlen weisen eher darauf hin, dass es in den USA keine infektiöse Ausbreitung sondern eine annähernd konstante Rate an Personen gibt, die die für Covid-19 spezifisch erachtete Gensequenz in sich tragen. Demnach wären schon 15% der Bevölkerung infiziert und es fände keine weitere Ausbreitung statt. Da die Tests aber immer entlang einer vermuteten Ausbreitung gemacht werden, gibt es allerdings auch umgekehrt keine klare Evidenz für eine konstante Rate. Das ist ein Kardinalfehler bei dieser Datenerfassung: Es gibt keine Kontrollgruppe und daher eine unzureichende Erkenntnislage.
„Weitreichende Entscheidungen bedürfen gesicherter Grundlagen. Genau das ist bisher vernachlässigt worden. Die wiederholte Gleichsetzung der Zahl positiv Getesteter mit der Zahl der Infizierten vernebelt den Blick, die Zählweise bei Corona-Toten ebenfalls. Statt wichtige Zahlen anhand einer repräsentativen Stichprobe zu erheben, werden Daten aus einer völlig verzerrten Teststatistik übernommen. Der Maßstab der Regierung, ab wann eine Abschwächung der Maßnahmen geboten ist, basiert auf einer Scheinzahl von Infizierten, die aber nichts mit der Realität gemein hat.“
Gerd Bosbach, in Nachdenkseiten
Die Untersuchung von Prof. Streek in Heinsberg zeigt ein ähnliches Bild wie in den USA: Die Infektionsrate der Bevölkerung dort beträgt ca. 15%, 14% davon haben bereits eine Immunität gegen Covid-19 aufgebaut. [HalleSpektrum].
In Deutschland gab es inzwischen seitens RKI endlich eine Auswertung, wie der Anteil der Infektionen bei den Tests war [RKI täglicher Situationsbericht 8.4.]. In diesen sieht es so aus, als ob es hierzulande einen Anstieg der Positivtests von ca. 1,5% Anfang März bis ca. 10% Ende März gegeben hat, seitdem ein Sinken gegen 5%. Bei einer zuletzt gemeldeten Testkapazität von 166.655 pro Tag und am 14.4. hinzugekommene 2082 Positivtestungen hätten aktuell noch 1,7% der Getesteten das Corona Virus in sich. Das ist nicht viel, dafür, dass die Test nur bei Verdachtsfällen durchgeführt wurden. Und vor Allem zeichnet dies ein Bild, das ganz und gar nicht zu einem anhaltenden exponentiellen Wachstum passt. Im Gegenteil, es würde bedeuten, dass die Infektion deutlich rückläufig ist.
In absoluten Zahlen ist das Bild ähnlich: Der Verlauf erinnert stark an den einer Grippewelle. Trotz extrem vielen Tests pro Tag kommen immer weniger Neuinfektionen hinzu.
Die Anzahl der Todesfälle in der Statistik ist ebenfalls nicht klar. Laut Robert Koch Institut [Pressekonferenz RKI 23.3. hier im Video ab Minute 17:34], werden alle Todesfälle bei denen ein positiver Covid-19 Test vorliegt dem Corona-Virus zugerechnet. Unabhängig davon, ob Vorerkrankungen oder andere Infektionen vorlagen. Das ist nicht unerheblich, denn nur 0,8% der in Italien in diesen Zahlen Erfassten waren ohne Vorerkrankungen, 99,2% hatte 1,2 oder 3 Vorerkrankungen. Welche anderen Virenarten oder Bakterienarten diese Menschen in sich trugen wurde ebenfalls nicht erfasst. Sie können genauso an einem Zusammenspiel von Grippevirus und Vorerkrankungen oder an Keimen im Krankenhaus gestorben sein. Das macht die Statistik der Todesfälle für wissenschaftliche Bewertungen ebenfalls relativ unbrauchbar.
Der Hamburger Pathologe Klaus Püschel hat, entgegen der Empfehlung des Robert Koch Instituts, angefangen die mit Corona Verstorbenen zu obduzieren. Das Ergebnis: Keiner der 14 Menschen ist ursächlich an Corona gestorben.
Nach seinen Erkenntnissen ist Covid-19 „eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung“. Die Deutschen müssten lernen, damit zu leben, und zwar ohne Quarantäne. Die von ihm untersuchten Todesopfer hätten alle so schwere Vorerkrankungen gehabt, dass sie, „auch wenn das hart klingt, alle im Verlauf dieses Jahres gestorben wären“, sagte Püschel.
[Hambug.de, Abendblatt.de]
In der Heinsberg-Studie gibt es wenigstens einen sauberen Nenner bei der Berechnung der Sterblichkeitsrate, denn es konnte die Gesamtbevölkerung untersucht werden. Dort starben 0,37% der Infizierten. Prof. Streek bezeichnet das als „vergleichbar gefährlich wie eine starke Grippe“. Der Zähler jedoch beinhaltet auch Todesfälle, die das Corona Virus in sich trugen und vielleicht an etwas Anderem gestorben sind. Real dürfte die Sterblichkeit also noch niedriger liegen.
Prof. Walter Riccardi, Berater der italienischen Gesundheitsministeriums und Mitglied der WHO, sagt, dass die Anzahl der an Corona Verstorbenen seiner Schätzung nach bei ca. 12% der gezählten Corona-Todesfälle liegt [The Telegraph]. So berechnet beträgt die weltweite Sterblichkeit 0,8% der positiv Getesteten (bis 16.4.2020). Da die Zahl der Infizierten mit Sicherheit erheblich größer ist als die Zahl der positiv Getesteten dürfte also die Sterblichkeit noch deutlich unter 0,8% liegen.
“On re-evaluation by the National Institute of Health, only 12 per cent of death certificates have shown a direct causality from coronavirus, while 88 per cent of patients who have died have at least one pre-morbidity – many had two or three,” he says.
Prof. Walter Riccardi, Berater der italienischen Gesundheitsministeriums und Mitglied der WHO in The Telegraph
Dazu kommt, dass die jährlichen Grippewellen ganz genauso verlaufen wie jetzt die Coronavirus-Welle. Vor Allem die Sterblichkeit steigt in Kalenderwoche 2 an, ebbt dann in etwa zu Kalenderwoche 19 ab. Was ist also ein saisonaler Effekt, was hat mit Kontaktbeschränkungen zu tun?
Schweden zeigt: Ohne Lockdown gibt es ebenfalls einen Rückgang
In Schweden gab es nahezu keine Kontaktbeschränkungen, das öffentliche und wirtschaftliche Leben ging einfach weiter, auch Schulen blieben geöffnet. Lediglich Versammlungen über 50 Menschen wurden verboten. Und da wird nun Entwarnung gegeben, weil auch da die Infektionszahlen zurück gehen und die aufgebauten Lazarette weitgehend leer blieben und zunehmend bleiben [Tageblatt]. Selbst die Zeitung WELT kommt zu dem Schluss, dass der Lockdown Deutschlands, angesichts der Entwicklung in Schweden, falsch ist [Welt]. Es wurden dort nur insgesamt 30.000 Tests gemacht, daraus resultierten 10.000 Fälle und in der 10,6 Millionen Bevölkerung starben rund 1.000 Menschen, bei denen ein Corona-Virus nachgewiesen wurde. Also ca. 0,01% der Bevölkerung innerhalb der inzwischen 4 Monate (vgl. Deutschland: 0,06%). Bei einer Lebenserwartung von durchschnittlich 80 Jahren sterben bei einer Bevölkerung von 10,6 Millionen ca. 133.000 Menschen jährlich, ca. 363 täglich. In 4 Monaten sind das ca. 44.000 von denen 1.000 einen Corona Virus hatten. Gehen die Infektionen und die benötigten Intensivstationsplätze tatsächlich noch weiter zurück, wie bei einer Grippewelle, dann kann man dort durchaus von einer Normalsterblichkeit ausgehen.
Kontext mit der Normalität
Traurige Tatsache ist, dass bei einem durchschnittlichen Lebensalter von 80 und einer Population von 80 Millionen jährlich 1 Million, also täglich ca. 2700 Menschen sterben. In den Kalenderwochen 2..18 findet dann jedes Jahr ein durch Viren verursachter Anstieg statt, der 2017 rund 25.000 Menschen betrug, Das sind durchschnittlich 313 pro Tag in dieser Zeit. 2018 waren es ca. 20.000 Menschen. Der Peak dürfte bei ca. 1.000 pro Tag liegen. In den bisherigen Jahren war das v.A Influenza.
Sterblichkeit unter der Jahreszeitüblichen
Die Mortalitätsdaten der Europäischen Länder werden seit vielen Jahren erfasst und sind im Portal euromono.eu dargestellt. In fast allen Ländern gibt es WENIGER Tote als in allen Jahren zuvor um diese Jahreszeit, in einigen, z.B. Österreich, sogar weniger als im Jahresdurchschnitt, was es so wohl noch nie gegeben hat.
Was dieses Jahr passiert ist: der Anstieg der Sterblichkeit blieb aus. Es gibt nahezu keine Grippe-Toten und auch sonst keinen saisonalen Anstieg. Wahrscheinlich hat der Lockdown die Senkung der Sterblichkeitsrate in den letzten Wochen verursacht. Nur waren die Maßnahmen angemessen? Getestet wird nur auf Covid-19, nicht auf andere Erreger, was ausblendet, dass andere Erreger genauso Todesursache sind und sein können. Es gibt insgesamt weniger Tote als in all den Vorjahren. Aber Todesfälle werden zunehmend Corona zugerechnet. Also sind Grippefälle rechnerisch in gleichem Maß zurückgegangen. Mit anderen Worten: Was sonst jedes Jahr durch gewöhnliche Influenza passierte, passiert nun genauso, nur werden sehr viele dieser Fälle Covid-19 zugerechnet oder sie sind an Covid-19 statt an Influenza gestorben.
Das Durchschnittsalter der Verstorbenen ist in Italien und je nach Bericht auch in Deutschland bei über 80 Jahren. Das weist eher darauf hin, dass nichts Ungewöhnliches passiert, auch wenn es schmerzt, solche Zahlen zu lesen.
Die Mortalitätsdaten belegen klar, dass wir derzeit so wenig Todesfälle haben, wie in dieser Jahreszeit mindestens seit 4 Jahren nicht, vermutlich hat es in den ersten Kalenderwochen eines Jahres noch nie so wenig gegeben. Man hat erfolgreich die übliche Grippewelle vermieden. Aber eine Pandemie ist daraus nicht abzuleiten.
Sonderfall Italien
Eines der sehr wenigen Länder in Europa, das in diesem Jahr einen Anstieg ähnlich einer Grippewelle hat, ist Italien. Dieser Anstieg ist aber unter dem der Grippewelle von 2017. Und ein singulärer Fall darf nicht Basis für die Bewertung des Virus sein sondern muss auch gesondert betrachtet werden.
Die Berichte aus Italien sind erschreckend. Aber kann man einen solchen Sonderfall überhaupt auf andere Länder projizieren?
Die Sterblichkeit ist nur in der Lombardei stark erhöht, im Rest des Landes ist es wie in den meisten anderen Ländern Europas. Nur 0,8% der Verstorbenen hatten keine Vorerkrankung/ bekannte Parallelerkrankung. 48,5% hatten drei oder mehr Vorerkrankungen. Nur 17 Menschen unter einem Lebensalter von 50 Jahren gehörten zu den Todesfällen und diese hatten erhebliche Vorerkrankungen wie Herzinfarkt [FAZ 20.3.20, neue Zahlen zeigen dasselbe Bild].
Woran es im Detail liegt muss noch untersucht werden, im Telegraph gibt es Erklärungsansätze dazu. Klar ist, dass in Italien erheblich weniger Tests gemacht werden wie in Deutschland. Dadurch erscheint die Sterblichkeitsrate (11%) sehr hoch, diese sagt aber nichts über die tatsächliche Mortalität durch eine Covid-19 Infektion aus. Man könnte diese nur berechnen wenn man wüsste, wie viele tatsächlich infiziert sind. Und bereits mit der laut Prof. Walter Ricciardi richtigen Zählung der Todesfälle (12% der Zahlen) liegt die Sterblichkeit selbst dort „nur“ bei ca. 1,3%.
Ein weiterer Punkt: Wenn man mit Italienern spricht haben diese generell Angst in ihre Krankenhäuser zu gehen, weil sie Angst vor Infektion, v.A. vor multiresistenten Keimen haben. Wenn Verdachtsfälle in Krankenhäuser mit 20-Betten-Zimmern gebracht werden ist natürlich eine Quer-Ansteckung mit allen möglichen im Raum befindlichen Krankheitserregern nicht unwahrscheinlich. Man muss das untersuchen , es ist aber nicht das, was im Rest von Europa passiert und es muss als Sonderfall behandelt werden, genauso wie Spanien.
Fazit
Zu Anfang waren Vorsichtsmaßnahmen angebracht. Besser man trifft zu viel Vorsorge als den Tod tausender Menschen zu riskieren. Dann aber hat man versäumt, mit wissenschaftlichen Methoden an einer soliden Basis für Entscheidungen zu arbeiten. Inzwischen liegen trotzdem hinreichend Daten vor, die zeigen, dass die Epidemie z.B. in Deutschland, genauso wie in Schweden, deutlich abgeklungen ist.
Es gibt Menschen, die durch das Covid-19 Virus weit überdurchschnittlich gefährdet sind. Dies sind Menschen über einem Lebensalter von 65 Jahren, die eine erhebliche, wie Krebs oder Herzinfarkt, oder zwei oder mehr Vorerkrankungen wie Diabetes haben. Diese zu schützen ist eine sinnvolle Maßnahme. In welcher Form sollte aber auch ein Stück weit in der Entscheidungshoheit dieser Menschen liegen. Nicht jeder bevorzugt Isolation mit Lebensverlängerung vor möglichem früheren Tod durch Infektion.
Für den Rest der Menschen ist eine verordnete Kontakt- oder Ausgangssperre nach den inzwischen vorliegenden Zahlen nach Meinung vieler Experten unangemessen. Es schadet nichts, die Bevölkerung zur Fortsetzung von Vorsichtsmaßnahmen aufzufordern. Weitreichende Einschränkungen der Grundrechte oder eine totale Überwachung mittels Tracking-Apps, angesichts der Risiken auch wenn anonymisiert, sind allerdings schwer zu argumentieren.
Die Visionen von Bill Gates, die Zensur in den sozialen Medien, die einseitige Berichterstattung mit irreführenden Zahlen und der Anspruch, das Leben von Bürgern vollständig tracken zu wollen, anonymisiert oder nicht, schießen deutlich über das Ziel hinaus und auch hier bedarf es dringend einer Korrektur.
Man muss seriöse andere Meinungen von Fake-News unterscheiden und nicht nur zulassen sondern auch öffentlich diskutieren. Und es bleibt die Frage: wer definiert, wer Fake-News verbreitet und wer Wahrheit? So eine neutrale Stelle gibt es nicht, das läßt sich nur über Pluralität lösen.
Auch ist inzwischen laut Prof. Streek klar, dass das Virus nicht durch Schmierinfektion übertragen wird. Eine Warnung vor Türklinken oder Bargeld kann man sich also sparen.
Besonders wichtig ist, den bisherigen Verlauf dieser „Pandemie“ zu untersuchen, was gut oder schlecht lief, woher falsche Annahmen kamen und wie man zukünftig Informationen für fundierte Entscheidungen erheblich schneller bekommt. Wichtig wären dazu z.B. Verifikation von Testmethoden und vorhandenem Infektionsgrad anhand von Kontrollgruppen, Einbeziehen von Testanzahl in Bezug zu Fallzahlen oder frühzeitig Erkenntnisse sammeln durch Obduktionen.
Titelbild: Photo by Brian McGowan on Unsplash
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Danke dafür, dass Sie es wagen selbst zu denken und ihre Gedanken mit den Menschen teilen.
Danke, dass sie aufzeigen, wie man aus jeder Krise und Krankheit lernen kann.
Es ist mir eine große Freude Menschen der Zukunft zu begegnen.