„Linker“ Wahlerfolg in den USA?

Bernie Sanders holt 49,6% der Stimmen

In den USA beginnt jetzt die Vorentscheidung für den Wahlkampf. In Iowa fanden Vorwahlen statt, die für die parteiinterne Bestimmung des Präsidentschaftskandidaten wichtig sind.
Für die Demokraten trat Hillary Clinton und Bernie Sanders, ein Professor für Wirtschaft an. Sanders wurde vor kurzem noch zugetraut, 10% der Stimmen zu holen. Doch in der ersten Wahl lag er mit 49,6% nur knapp hinter Clinton mit 49,9%.

Bernie Sanders, Kandidat der Demokraten USA, Bildquelle: Wikicommons

Bernie Sanders, Kandidat der Demokraten USA, Bildquelle: Wikicommons, http://www.bernie.house.gov/multimedia/20060302001/dc-01.jpg

Das ist ein deutliches Signal. Denn Sanders stellt sich als einziger Kandidat dar, der nicht Teil des Kapitalismus ist und er ist glaubwürdig. In den USA herrscht eine lange Tradition des Antikommunismus in einer recht pauschalisierten Form. Wenn man jemand als Sozialist bezeichnen konnte, hatte dieser politisch keine Chance. Inzwischen aber sind viele Amerikaner vom Kapitalismus enttäuscht. Die schlecht bezahlte Arbeit, hohe Arbeitslosigkeit, leerstehender Wohnraum bei gleichzeitigen Milliardenhilfen für die Gläubiger dieser Immobilien, hohe Verschuldung der Mittelschicht usw. lassen doch daran zweifeln, ob das gegenwärtige System zu Wohlstand und Gerechtigkeit führt.

Vor allem junge Menschen denken anders, darunter jene Studentengeneration, die sich während der Studienzeit horrend verschulden muss, weil es keine staatlich Förderung gibt und ihre Eltern nicht mehr das Geld haben, die Bildungszukunft ihrer Kinder zu bezahlen. Bei den 17- bis 29-jährigen erreichte Sanders 84% der Stimmen [Telepolis, „Demokratische Partei könnte Jugend an Linke verlieren“].

Wie ich schon einmal ausführlich dargelegt, ist die Einteilung der Welt in Links und Rechts gefährlich und kontraproduktiv. Wenn also ein „Marxist“ gegen „die Kapitalisten“ antritt, kommt man inhaltlich nicht weiter und kann in historische Fahrwasser geraten, die von Lösungen wegführen. Aber es besteht eine gewisse Hoffnung, dass sich die USA aus der Herrschaft einer elitären Minderheit befreit. Freilich sind die Wahlkampfgelder ungleich verteilt. Wie genau zeigt ein Artikel auf Telepolis. Interessant ist auch, dass das Medianvermögen der US-Senatoren bei 2,8 Millionen liegt, also sind fast alle Millionäre. Das mutet in einer Demokratie seltsam an.

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About CU_Mayer

Über den Autor Nach Beginn im kaufmännischen Zweig studierte Dipl.-Ing. (FH) Christoph Ulrich Mayer, geboren 1968 in Krumbach (Schwaben), Nachrichtentechnik. Er arbeitete mehrere Jahre als Ingenieur und Projektleiter, bevor er sich 2001 mit Ingenieur-Dienstleistung, Unternehmensberatung & Coaching selbständig machte. Seit ca. 15 Jahren arbeitet er als Systemischer Coach. In dieser Zeit lernte er die unterschiedlichsten Denkweisen und Wertesysteme, auch anderer Kulturen, kennen und entwickelte somit einen Weitblick für gesellschaftliche Zusammenhänge. Durch die Beratungsarbeit in Unternehmen kennt er zudem viele Hintergründe, die die Wirtschaftsprozesse besser verstehbar machen. In jahrelanger intensiver Arbeit verfasste er das Buch "Goodbye Wahnsinn - vom Kapitulismus und Kommunismus zum menschenGerechten Wirtschaftssystem". Auf unorthodoxe Weise setzt er sich mit Lehren von Adam Smith bis Karl Marx und mit Sichtweisen von Norbert Blüm bis Sarah Wagenknecht auseinander. Sein Anliegen ist, mit seinen Erkenntnissen und Lösungen zu zeigen, dass wir eine bessere - eine nachhaltigere - Zukunft wählen können.

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